Multireligiös und multikulturell: Planspiele als Trainings von Religionenkompetenz
WissenschaftlerIn: |
Prof. Dr. Anne Koch |
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Projektbeginn: | 01.01.2003 |
Projektbeschreibung
Ausgangslage bzw. Stand der Forschung
Durch das Projekt werden multikulturelle und multireligiöse Kompetenzen spielend erworben. Planspiele simulieren gesellschaftliche Prozesse und vermitteln demokratische und religionskompetente Fähigkeiten.
Im ersten Planspiel geht es um Strategien der Konfliktlösung und um Religion als komplexes kulturelles System: drei fiktive Religionen, deren Rollenskripte in wichtigen Punkten abweichen, müssen ein gemeinsames Kinderferienlager aushandeln. Die Teilnehmer können in der Reflexion ihren Umgang und Lösungen von Meinungsverschiedenheit bemerken und erkennen, dass auch Speisevorschriften, Geschlechterrollen, geografische Vorgegebenheiten usw. Religion bedingen.
Das zweite Planspiel simuliert Religion unter Bedingungen der Moderne: zwei neureligiöse Bewegungen konkurrieren um eine Arbeitsstelle als spirituelle Begleitung in einem Krankenhaus.
Im dritten Planspiel planen Vertreter von fünf Religionen eine interreligiöse Veranstaltung am Ort der Weltreligionen auf einer Bundesgartenschau gemeinsam planen. Die realistische, lokale Religionssituation deutscher Städte wird nachgestellt und auf Aushandlungsprozesse reflektiert, sowie Wissen über Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus und Buddhismus vermittelt.
Zielsetzung
Alle Planspiele haben einen Fokus auf den Kulturfaktor Religion. Sie vermitteln dreierlei Arten von Wissen:
- kognitives Wissen über verschiedenste religiöse Traditionen und
- dispositionelles Wissen zur Reflexion eigenen Verhaltens in einer Interaktion, zur Distanznahme, Konfliktlösung durch Verfahren eines gemeinsamen Aushandelns
- Emphatie mit dem Anderen und Fremden wird verinnerlicht, da sie an der eigenen Haut im Spiel erlebt und ausgewertet wurde.
Erreicht wird dadurch die Integration einer Vielzahl von religiösen Gruppierungen in das europäische religiöse Feld.