Studium der Evangelischen Theologie und Religionslehre
Die Evangelische Theologie behandelt das vornehmlich protestantische Christentum in seiner historischen und gegenwärtigen Einbindung in die Kultur. Das Studium vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten, die für den Beruf der Pfarrerin/des Pfarrers oder der Religionslehrerin/des Religionslehrers erforderlich sind, sowie theologische Kenntnisse und Kompetenzen, die für einen Magister der Theologie oder einen Nebenfachabschluss notwendig sind.
Die wissenschaftliche Theologie ist in einzelne Disziplinen unterteilt: Altes Testament, Neues Testament, Kirchen- und Dogmengeschichte, Systematische Theologie, Praktische Theologie und Religionswissenschaft.
Während die biblischen Disziplinen Altes Testament und Neues Testament das Christentum von seinen Ursprungstexten und -kontexten her in den Blick nehmen, rekonstruiert die Disziplin der Kirchengeschichte die Entwicklung des Christentums von seinen Anfängen bis in die Gegenwart. Die Systematische Theologie zielt darauf ab, die Inhalte des christlichen Glaubens systematisch darzustellen. Dabei untersucht die Dogmatik die zentralen Ideen des Christentums, die Ethik beschäftigt sich mit der sich daraus ergebenden Handlungsorientierung. Eine Theorie religiöser Praxis zu erarbeiten, in der die unterschiedlichen Formen der gegenwärtigen Religionsausübung berücksichtigt werden, ist Ziel der Praktischen Theologie. Die Religionswissenschaft richtet ihr Interesse auf die Frage, was Religion ist und was die verschiedenen Religionen verbindet und trennt, und entwickelt zu diesem Zweck verschiedene Theorieperspektiven, etwa in der Religionsphilosophie, -soziologie, -psychologie.
Die theologischen Disziplinen sind eng miteinander vernetzt, sowie vielfach auf die Nachbardisziplinen Philosophie, Altphilologie, Soziologie, Psychologie, Jura, Geschichte, Literaturwissenschaft und das weite Feld der Kulturwissenschaften bezogen.
Im Studium schlägt sich diese Verzahnung mit anderen Wissenschaften darin nieder, dass das Studium der Theologie nicht nur den Besuch theologischer Veranstaltungen, sondern ebenso die Teilnahme an Veranstaltungen aus dem Bereich der angrenzenden Wissenschaften erfordert.